#18 Blogpost: Letzter Eintrag!

Hallo meine lieben Leser,

ich fange diesen letzten Blogeintrag mit etwas Wehmut an. Denn er bedeutet, dass das Bolivienjahr nun endgültig vorbei ist und ein neuer Lebensabschnitt für mich beginnt. Ich muss sagen, im Moment vermisse ich Bolivien noch nicht, gerade sitze ich aber auch bei meiner Oma in Hannover und werde gut umsorgt 😊 Die letzten zwei Monate waren sehr ereignisreich, ich bin viel gereist und habe viel gesehen, ich würde euch gerne zum letzten Mal auf meine Abenteuer mitnehmen. Deswegen viel Spaß beim Lesen!  

Vor allem die Arbeit bei Lentes wurde am Ende zum Kampf. Die Umstände waren sowieso nie sehr gut, doch am Ende wurde das Ganze immer anstrengender. In den letzten Kampagnen hatten wir kalte Unterkünfte, schlechtes Essen und es kamen entweder keine Patienten oder viel zu viele. Manchmal hatten wir sogar gar kein Essen, bei der letzten Kampagne haben wir einmal kein Abendessen und Mittagessen bekommen. Die Unterkunft bestand aus einer alten Halle, die kaum isolierte und es deswegen Nachts kalt wurde. Da war ich sehr froh über meinen Schlafsack. Umso mehr konnten sich Felix und ich über den Dschungelurlaub freuen, den wir direkt im Anschluss an die Kampagne geplant hatte.

Mit dem Nachtbus ging es nach Rurrenabaque, eine Dschungelstadt im Departamento Beni, von wo unsere Tour gestartet hat. Schon auf der Fahrt haben wir viele Tiere gesehen, darunter ein Babykrokodil und ein paar Capybaras. Auch das Wetter war toll, es war schön, endlich mal wieder Wärme abzubekommen, nach der ganzen Kälte im Altiplano. Während der Tour sind wir mit kleinen Booten durch den Dschungel getuckert, haben viele Tiere gesehen, Piranhas gefischt und konnten beim nächtlichen Regen in den kleinen Cabañas gut ausschlafen. Nach der Tour ging es wieder nach Rurre, wo wir am nächsten Tag mit dem Flieger zurück nach La Paz wollten. Dieser ist „leider“ ausgefallen aufgrund des Regens und wir mussten noch 2 Tage länger in der Stadt bleiben. Uns hat das nicht viel ausgemacht, weil das nur bedeutete, das wir nicht arbeiten mussten hihi. Dadurch, dass es so viel geregnet hat, konnte man nicht viel machen, aber wir haben unsere Tage damit verbracht, eine Billiardsucht zu entwickeln und haben uns einmal sogar Motorräder ausgeliehen, obwohl wir noch nie zuvor Motorrad gefahren sind. Als wir wieder in La Paz waren, wurde die Woche immer besser. Unser Koordinator hat uns nämlich verkündet, dass wir die restliche Zeit nicht mehr arbeiten müssten. Er hatte gemerkt, dass uns die Arbeit wirklich nicht gutgetan hat und wollte, das wir mit einer schönen Erinnerung an Bolivien gehen.

Ab da an haben wir dann noch viele Dinge gemacht, um das Beste aus der letzten Zeit in Bolivien rauszuholen. Zum Beispiel sind wir wandern gegangen im Altiplano, was auch ziemlich abenteuerlich war. Dort hatten wir zwar am ersten Tag noch einen Guide, der uns den Weg gezeigt hat, am zweiten Tag mussten wir alleine den Weg mit Google Maps finden. Erstaunlicherweise haben wir uns nur einmal verlaufen. Außerdem haben wir unsere Mitfreiwilligen, die in Alcala, einem Dorf nähe Sucre wohnen, besucht und haben dort Chicha und Canelita (ein echt ekliges warmes Zimtgetränk mit viel zu starkem Alkohol) getrunken. Ansonsten haben wir die Tage damit verbracht auf unserer Terrasse in La Paz zu chillen und uns eine schöne letzte Zeit zu machen.

Am Ende kamen uns unsere Eltern besuchen, was ein sehr schöner Abschluss für die La Paz Zeit war, genauso wie das Abschiedsessen mit unserem Koordinator Victor und Felix und mein Abschiedsessen im Steak-House. Dort habe ich zum ersten Mal realisiert, dass das Jahr wirklich vorbei ist. Die nächsten Tage vergingen sehr schnell, die Fahrt nach Santa Cruz, das Abschlusseminar und der ewig lange Flug zurück nach Deutschland. Ich glaube ich habe auf der gesamten Rückfahrt nur so 2 Stunden geschlafen, es war um so schöner dann in Hannover bei meiner Oma ins Bett zu fallen.

Die letzte Zeit in Bolivien war schon emotional aufwühlender, als ich gedacht hatte. Ich hatte eigentlich immer das Gefühl mich mehr auf Deutschland zu freuen, als über Bolivien zu trauern, aber vor allem die letzten Tage in La Paz waren zwar schön, aber auch traurig. In diesem ganzen Jahr ist einfach so viel passiert und ich hab so viel erlebt, dass ich selbst noch gar nicht weiß wie sehr es mich geprägt hat. Das muss ich in der Zeit in Deutschland erstmal sacken lassen und verarbeiten. Weil viele sagen bei uns, dass das Jahr so schnell vergangen ist, aber ich finde das stimmt gar nicht, weil es manchmal auch harte Phasen gab, die sich wie eine Ewigkeit angefühlt haben. Andererseits gab es auch so viele tolle Momente und das ganze Auf und Ab, was ich in diesem Jahr erlebt habe, macht es zu etwas ganz Besonderem, was ich nie vergessen werde 😊

Damit geht das Bolivienjahr und dieser Blog zu Ende, ich bin traurig darüber, aber auch froh, dass es jetzt weitergeht mit meinem Leben. Ich freue mich, dass ihr mich so lange bei meiner Reise begleitet habt, dieser Blog wird für mich immer schöne viele Erinnerungen beinhalten.

Ich gebe euch noch einen letzten Abrazo,            

muchos muchos saludos,

Cata <33  

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