#3 Blogpost: Dinos und Wawas

Hallo meine lieben Leser,

nach etwas Längerem mal wieder ein Eintrag. Also wahrscheinlich fühlt es sich nur für mich so lange an, weil hier die Zeit so langsam vergeht. Nicht weil es schlecht ist, nur weil so viel passiert. Heute auch mal nicht aus dem Bett, ich sitze sogar schon in der Küche, aber irgendwie ist niemand wach. Was auch daran liegt, dass die meisten krank geworden sind, ein Glück hatte ich das schon hinter mir.

Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist das wir im Irish Pub waren. Das war das erste Mal das wir als 18er WG rausgegangen sind. Eigentlich wollten wir zu einem Salsa Kurs gehen, den gab es leider nicht, aber wir haben dann einfach in der Bar ein bisschen Salsa gemacht. Weil wir fast die Einzigen dort waren, haben sie auch irgendwann angefangen 99 Luftballons anzumachen. Sogar 2 Mal. Es war schon sehr lustig, besonders die 1,5 l Mojitokrüge für 10 Euro.

Am nächsten Morgen war ich mir dann endlich eine Gitarre kaufen. Papa hatte mir eine zum Abitur geschenkt, also versuchte ich mein Glück auf dem Markt. Es gab echt schöne Cochabambinas, original aus Bolivien, die waren leider nicht sehr gut. Aber in der „Musikstraße“ gab es noch viel andere Auswahl. In Sucre ist der Markt nämlich chaotisch aber hat System. Das heißt es gibt zB Straßen, wo nur Öfen verkauft werden oder eben nur Musiksachen. Am Ende habe ich mir eine schöne Ibanez gekauft, die bis jetzt auch schon gut in Gebrauch war. Gleich am nächsten Tag hat sich bei uns auch jemand ne Ukulele gekauft, dann wir konnten gleich zusammen Musik machen.

Am Abend sind wir dann wieder in eine Bar gegangen (die sind hier zu gut in Sucre und schön billig). Diesmal in eine Bar, die den „Tumba“ Cocktail als Spezialität hatten. Wir haben immer noch keine Ahnung was da drin war, aber es wurde in einer Kokosnuss serviert und immer leckerer. Außerdem gabs dann noch ne schöne Liveband, mit einem sehr bärtigen Klavierspieler.

Den Tag darauf sind wir in den Dinopark gegangen. Highlight der Woche auf jeden Fall. Der, der uns rumgeführt hat, kannte sogar Max Steiner (der Chef von dem Jugendhergbergsverein). Es war krass die Fußstapfen an den Wänden zu sehen, die durch die Plattenverschiebung eigentlich den Boden bildetet. In Bolivien wurden durch den Zementabbau eine der ersten Dinosaurierabdrücke entdeckt. Deswegen werden wir auch bald eine Wanderung zu einem Krater machen, wo man noch weitere sehen kann.

Abends ging es dann auf einen Geburtstag, auf den uns Linh (die Mitfreiwillige, die schon seit einem halben Jahr hier ist) eingeladen hatte. War schon anders als die Geburtstage, die ich in Deutschland erlebt hatte, es gab sogar Security und DJ. Dort haben wir auch die Leute von letzter Woche getroffen und neue kennengelernt. Danach sind wir noch in den berühmten Club TioChu gegangen, wo es aber übertrieben voll wurde. Trotzdem wars lustig, wir haben auch noch andere Freiwillige getroffen. In der Nacht hatte ich dann voll den komischen Traum, darüber das wir wieder zurückfahren würden und erst in einem Jahr das Freiwilligenjahr anfängt. War echt eine Erleichterung dann wieder im dunklen, kalten Zimmer in Bolivien aufzuwachen.

Am nächsten Tag musste ich bei einem Vortrag aushelfen, den ich übersetzen sollte. Das war in einer Fakultät für Medizin. Da sollte ich einen Vortrag über Physiotherapie übersetzen, man wurde dann auch direkt für eine Profesora gehalten. Ich hab ihn vor Studenten gehalten, wir durften uns danach auch noch die Fakultät angucken und mit den Studenten reden. Statt Endprüfungen gibt es in Bolivien ein bis zwei Mal im Jahr Wettkämpfe, wo zb Begriffe aufgesagt werden, und der Gewinner bekommt ein Jahr kostenloses Internet oder ein neues Handy. Überhaupt ist bei Physiotherapie nicht nur eine Ausbildung ausreichend, sondern ein sechsjähriges Studium. Alles dauert also hier etwas länger. Es war auch echt süß zu sehen, wie die Studenten sich um die wawas (ein Quechuabegriff, der hier für Baby benutzt wird) kümmerten.

Auch haben wir erfahren das wir jetzt doch bis zum 31. August in Sucre bleiben, weil wir noch einen Ausweis beantragen müssen. Danach geht es endlich nach Camiriiii… ich freue mich schon sehr drauf, auch wenn wir als WG hier immer mehr zusammenwachsen. Immerhin haben wir dann noch ein Wochenende zusammen 😊

Dann hören wir uns beim nächsten Mal, leider kann ich schwer sagen, wann, weil ich immer eher aus der Laune heraus schreibe haha. Bin schon gespannt wie die nächste Woche wird.

Saludos, Cata

4 thoughts on “#3 Blogpost: Dinos und Wawas”

  1. Lass dich nicht beirren, ich finde es toll wie du aus der Laune heraus schriebst! 😃
    La Vida loca
    P. S. Das mit den Uni Prüfungen hier ist ja echt ulkig 😛🤠

  2. Felicidades, Profe! Vielen Dank für den schönen Post und die tollen Bilder! Nächste Herausforderung ist dann das Charango 😉

  3. gracias Cata por dejarnos saber de que estas bien! Te deseamos un tiempo lindo y muchas experiencias lindas… Abrazo, Jürgen y Marta

  4. Liebe Cata, viel Spaß mit der Ibanez und tolle Zeit in Sucre weiterhin! Macht großen Spaß von Dir zu lesen! Liebe Grüße, Jake

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